Netiquette 2007 - zehn Jahre danach
Über die Netiquette
Die Netiquette beschreibt die Sitten und Gebräuche des Usenets,
also im vorliegenden Fall jene der de-Hierarchie (de.*) des Usenets.
Was für den erfahrenen Anwender selbstverständlich ist,
weil es sich über die Jahre im Alltag als praktisch
und sinnvoll erwiesen hat, ist für neue Usenet-Teilnehmer
anfangs nicht immer unmittelbar einsichtig.
Die Netiquette wurde von vielen Netzteilnehmern gemeinsam
erstellt und ist ein empfehlenswerter Leitfaden. Die Netiquette
ist kein Korsett, sondern bietet und garantiert größtmöglichen
persönlichen Spielraum.
Wer trotz allem feststellt, dass ihm diese Sitten und Gebräuche
nicht zusagen, der muss dennoch nicht enttäuscht sein,
denn im weltumspannenden Usenet gibt es noch viele andere Hierarchien;
jeweils mit eigenen Sitten und Gebräuchen.
Eine kurze Geschichte der Netiquette
Wer vom deutschsprachigen Usenet spricht, meint heutzutage meist die
de-Hierarchie (de.*), obwohl es natürlich viele Hierarchien
innerhalb und außerhalb Deutschlands gibt, in denen deutsch
gesprochen wird. Die de-Hierarchie entstand 1991 aus sub.* und dnet.*,
wobei das sub-Netz damals der deutlich aktivere Teil war.
Mit Hilfe verschiedener Usenet-Archive ließ sich bisher der folgende
historische Ablauf zur Entstehung der Netiquette im
deutschsprachigen Usenet rekonstruieren.
Falls jemand weitere Versionen der Netiquette besitzt (möglichst
als Usenet-Artikel mit Headern), würde ich mich über deren Zusendung
sehr freuen.
Die Netiquette 2007
Der Begriff Netiquette ist ein Wortspiel aus Netz und Etiquette.
Für solche Menschen, die sich höflich benehmen wollen, stellt die
Netiquette eine Art Knigge für die Gruppen der de-Hierarchie dar.
Jeder Usenet-Teilnehmer entscheidet durch sein öffentliches Auftreten,
was für eine Art von Usenet er haben möchte.
Gutes Benehmen ist freiwillig. Usenet ist das, was wir daraus machen.
Abweichend von vorherigen Netiquette-Fassungen, die bis dahin
von den Autoren selbständig bearbeitet wurden, ist die Netiquette 1997
keine reine Privatmeinung, sondern besonders ausgiebig und sehr
konstruktiv fast ein Jahr lang im Netz diskutiert worden und spiegelt
die Meinungen vieler Teilnehmer und ihrer unterschiedlichen Interessen
wider. Dieser breite Konsens wurde, um alle Zweifel auszuräumen,
durch eine Umfrage in de.admin.news.announce zusätzlich bestätigt
(siehe <RESULT-Netiquette-06.08.1997@dana.de>).
Anschließend wurde die Netiquette 1997 für de.newusers.infos eingereicht.
Diese Umfrage wird oft missverstanden, denn man kann die meisten
Texte in de.newusers.infos nicht verordnen, sondern
eine Abstimmung kann nur als Orientierungshilfe dienen, ob ein Text
eher wohlwollend oder eher ablehnend im Netz aufgenommen wird.
Es handelte sich nicht um eine Abstimmung im Sinne von beispielsweise
der Einrichtung von Usenet-Gruppen, sondern um eine Umfrage im
Sinne eines unverbindlichen Strawpolls, um sich ein Meinungsbild
zu verschaffen. Grundsätzlich bedürfen die meisten Texte in
de.newusers.infos keiner Abstimmung oder Umfrage.
Einen neuen Netiquette-Text gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt nicht,
denn offenbar können sich die meisten Netzteilnehmer mit den Empfehlungen
im wesentlichen nach wie vor identifizieren. Die Aussagen des Textes sind
nicht abhängig von einem Erstellungsdatum, und es gibt auch kein
Haltbarkeitsdatum wie bei einem Lebensmittel.
Sitten und Gebräuche ändern sich erfahrungsgemäß nicht sprunghaft,
sondern - wenn überhaupt - eher in kleinen Schritten.
Obwohl sich die allgemeinen Sitten und Gebräuche in den letzten Jahren
kaum geändert haben, berücksichtigt die Netiquette von 1997 natürlich
einige der neueren Entwicklungen nicht angemessen, sodass hier
Klärungsbedarf bestehen kann. Im Anschluss ist zuerst der aktuelle
Text mit Kommentaren versehen. Danach folgen Themen, die bisher nicht
oder ungenügend berücksichtigt wurden.
Dieser Text hier ist meine persönliche Meinung, die auf den Erfahrungen
und Beobachtungen der de-Hierarchie in den letzten Jahren basiert.
Die kommentierte Netiquette 1997
[Dies ist »work in progress«. Wer die Entwicklung des sich fortlaufend ändernden Textes mitverfolgen will, kann dies hier gerne tun. Wer daraus zitiert, möchte bitte den Zusammenhang erhalten und berücksichtigen, dass es sich um einen verläufigen Text handelt, an dem ich kontinuierlich arbeite und der sich häufig ändert. Wer die Netiquette zum Flamen missbraucht, hat ihren Sinn nicht verstanden. Kommentare, Kritik und Anregungen per Mail sind stets willkommen.]
Sofern Dein Browser mitspielt, sollten Original (eingerahmter Text
mit fester Zeichenbreite) und Kommentare (normale Schrift,
üblicherweise proportional) leicht zu unterscheiden sein.
From: amk@spamfence.net (Andreas M. Kirchwitz)
Sender: de-newusers-infos@spamfence.net
Subject: <1997-07-05> Netiquette fuer "de.*"
Newsgroups: de.newusers.infos,de.newusers.questions,
de.soc.netzkultur.umgangsformen,news.answers,de.answers
Followup-To: de.soc.netzkultur.umgangsformen
Approved: news-answers-request@MIT.EDU,de-newusers-infos@spamfence.net
Organization: Moderation von de.newusers.infos
Warum heißt es eigentlich nicht "Netiquette fuer de.*"
ohne Anführungszeichen um de.*?
Archive-name: de-newusers/netiquette
Posting-frequency: weekly
Last-modified: 1997-07-05
URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dni/netiquette
D I E N E T I Q U E T T E
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Die Netiquette soll Ihnen helfen, die Sitten und Gebräuche kennen-
zulernen, die sich im deutschsprachigen Teil des Usenets (den "de.*"-
Newsgruppen) eingebürgert haben. So können Sie einige der häufigsten
Stolpersteine vermeiden.
Die Netiquette ist der Knigge des Usenets. Sie beschreibt die guten
Sitten und Gebräuche des Netzes, also die allgemein akzeptierten
Umgangsformen, mit denen man im täglichen Miteinander wenig falsch
machen kann.
Abgesehen von einigen technischen Notwendigkeiten beschreibt die
Netiquette keine festen Regeln, sondern Verhaltensempfehlungen.
Es gehört zur Individualität der Menschen, dass sie ihren eigenen
Stil entwickeln. Jede Gesellschaft basiert jedoch auf Gemeinsamkeiten.
Individualität wird akzeptiert und als Bereicherung empfunden,
aber es gibt eine Grenze, ab der ein bestimmtes Verhalten von der
Allgemeinheit nicht mehr toleriert wird.
Manchmal versuchen Netzteilnehmer, unerwünschtes Verhalten
mit Gewalt zu erzwingen, aber damit grenzen sie sich selbst
aus und gelten als Fremdkörper, denn man kann Akzeptanz nicht
erzwingen. Die de-Hierarchie ist nur ein kleiner Teil des Usenets,
und sicherlich findet jeder eine Hierarchie, die gut zu ihm paßt.
Es muss ja nicht immer de.* sein.
Es folgen einige Tipps, wie man das Netz effizient und auch höflich
zur Zufriedenheit aller benutzen kann (und sollte):
- Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
- Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
Und _dann_ erst posten!
- Teilen Sie etwas Neues mit!
- Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
- Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
- Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
- Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
- Denken Sie an die Leserschaft!
- Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
- Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
- Benutzen Sie E-Mail!
- Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
- Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
- Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
- Vorsicht mit Kommerziellem!
- Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
- "Du" oder "Sie"?
Die Zusammenfassung der einzelnen Überschriften findet man am Anfang und Ende
des Textes. Grundsätzlich sollte der Text natürlich nicht auf die
Überschriften reduziert werden, andererseits erreicht man damit
vielleicht auch Leser, die über die erste Bildschirmseite nicht hinauskommen.
1. Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
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Wenn sie ihre Artikel verfassen, denken viele Leute leider nicht
daran, dass die Nachrichten nicht von Computern gelesen werden,
sondern von anderen Menschen.
Ihre Nachricht kann nicht nur von Leuten im deutschsprachigen Raum
gelesen werden, sondern auf der ganzen Welt. Lassen Sie sich also
besser nicht zu verbalen Ausbrüchen hinreißen.
Bedenken Sie: Je ausfallender und unhöflicher Sie sich gebärden,
desto weniger Leute sind bereit, Ihnen zu helfen, wenn Sie selbst
einmal etwas brauchen.
Eine einfache Faustregel: Schreiben Sie nie etwas, was Sie dem
Adressaten nicht auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen würden.
Man kann diesen Absatz auch ins Gegenteil verkehren. Weil auf der
anderen Seite ein Mensch und keine Maschine sitzt, kann man ihn auf
die gleiche Weise verletzen, wie man es bereits aus dem realen Leben
kennt.
Manche Leute haben eben einfach keine Manieren. Man sollte der Versuchung
widerstehen, sich auf deren Niveau herunterziehen zu lassen,
sondern man sollte sich weiterhin um einen sachlichen Diskussionsstil bemühen.
Vielen ist nicht bewußt, dass die Leserschaft das sehr wohl honoriert.
Wer ständig pöbelt, wird nicht ernstgenommen und
ignoriert (Killfile). Wer hingegen nicht gleich auf jede Provokation
anspringt, sondern freundschaftliche und sachliche Umgangsformen
praktiziert, genießt den Respekt der Mehrheit.
Es ist leicht, in ein Killfile hineinzukommen,
aber es ist sehr schwer, wieder herauszukommen.
Usenet ist wie eine Zeitung. Was erst einmal veröffentlicht worden ist,
kann man kaum wieder zurücknehmen. Man wird an seinen Aussagen
gemessen. Ein Leben lang. Es ist daher klug, sich vorher zu überlegen,
was man schreibt.
2. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
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Und _dann_ erst posten!
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Die Gefahr von Missverständnissen ist bei einem schriftlichen Medium
besonders hoch. Vergewissern Sie sich mehrmals, dass der Autor des
Artikels, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was
Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht
vielleicht Ironie, Sarkasmus oder eine ähnliche Variante des Humors
benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen.
Newsreader sollten eine Funktion haben, die es verbietet,
einen Artikel sofort abzuschicken. Ein bißchen Abstand tut
manchmal recht gut und eröffnet neue Perspektiven.
Als News-Artikel noch überwiegend off-line per UUCP verteilt wurden
statt on-line per NNTP, gab es eine natürliche Verzögerung,
die der Qualität vieler Diskussionen höchst förderlich war.
Obwohl die Überschrift es nahelegt, geht weder dieser Abschnitt
noch die Netiquette insgesamt auf den üblichen Ablauf zum Posten
eines Artikels ein. Zuerst wählt man die passenden Newsgroup,
wobei neben dem Gruppennamen auch Kurzbeschreibung und Charta
herangezogen werden sollten. Als nächstes informiert man sich,
mit was für einer Gruppe man es zu tun hat. Einige Gruppen
haben eigene FAQs. Es kann auch nicht schaden, sich ein paar
der neueren Artikel anzuschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen,
wie man sich verhalten sollte. Dabei stellt man vielleicht fest,
dass ein anderer vor kurzem das gleiche Anliegen wie man selbst
schon einmal vorgetragen hat, sodass es dumm wäre, das gleiche Thema
erneut zu eröffnen. Vielleicht wurde zu dem Thema bereits alles
gesagt, sodass ein eigener Artikel überflüssig ist.
Es gibt viele gute Gründe, sich vor dem Posten gründlich zu
überlegen, was man da eigentlich tut und was man damit erreichen will.
3. Teilen Sie etwas Neues mit!
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Ihr Artikel wird an ein Millionenpublikum weltweit verteilt.
Teilen Sie daher etwas Neues mit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
Machen Sie Ihren Standpunkt klar, und drücken Sie sich verständlich
aus. Durch schlüssige Argumentation können Sie von vornherein viele
Missverständnisse vermeiden.
Denken Sie aber daran, dass niemand gerne Artikel liest, die mehrere
hundert Zeilen lang sind. Ihr Artikel sollte kurz und prägnant sein,
jedoch ohne dass dabei das Verständnis auf der Strecke bleibt.
Wer eine Signatur unter seinem Artikel verwenden möchte, sollte
dort etwas mitteilen, das noch nicht aus seinem Artikel oder dessen
Header hervorgeht. Die Signatur sollte maximal 4 Zeilen lang sein.
Signaturen werden immer seltener verwendet. Mehrere Bang-Pfade für
E-Mail, die postalische Adresse oder die aktuelle Rechnerausstattung
halten die meisten inzwischen für überflüssig.
Trotzdem ist es erstaunlich, dass viele Leute nicht verstehen,
was es mit der 4-Zeilen-Empfehlung auf sich hat.
Man spricht zwar gern von "wasted bandwidth", und sicherlich ist
es auch schade um die Bandbreite, aber von Signaturen mit mehr als
4 Zeilen wird deshalb abgeraten, weil sie den Artikel unübersichtlich
machen. Die Lesbarkeit leidet, wenn sich der Leser durch seitenweise
Signatur quälen muss. Vielleicht kommt ja noch etwas Wichtiges.
Man kennt das ja inzwischen aus geschäftlicher E-Mail, wenn
die Signatur teilweise mehrere Bildschirmseiten lang ist.
Nicht die Anzahl von Bytes ist das Problem, sondern es geht um die
Anzahl von Zeilen. Da eine Zeilenbreite von 80 Zeichen immer noch
üblich ist bei Textdarstellung, beschränken 4 Zeilen zwar indirekt
auch die absolute Zeichenzahl, aber im Kern geht es eigentlich um
die dargestellten Zeilen.
Die meisten Mail- und Newsreader bieten eine Option,
Signaturen automatisch auszublenden. Ist das nicht ein
überzeugendes Argument ist, normalerweise ganz darauf zu verzichten?
Bei E-Mail sieht die Sache anders aus. Vor allem im geschäftlichen
Umgang sind Signaturen nützlich, um eine unkomplizierte Erreichbarkeit
zu gewährleisten. Allerdings wird dann meist übertrieben; oftmals kann
man froh sein, wenn die Signatur noch auf eine Bildschirmseite paßt.
Der sogenannte Footer ist im Usenet unüblich und unerwünscht.
Man bezeichnet damit im Allgemeinen einen von der Software selbst
erstellten Text, der automatisch dem Artikel-Inhalt (Message-Body)
hinzugefügt wird. Im Gegensatz zur Signatur entzieht sich der Footer
im Wesentlichen dem Einfluss des Benutzers (z.B. Hinweise, durch
welche Programme der Artikel verarbeitet wurde).
Ach ja, Peter Mandrella und sein CrossPoint. Einer der frühen
Massenversender von kommerzieller Werbung im Usenet. Obgleich
keineswegs einer der ersten, aber vermutlich einer der
bekanntesten.
Laut eigener Aussage von Peter Mandrella ging es nicht primär
um Werbung, sondern gezielt darum, den Druck auf die Anwender
zur Registrierung zu erhöhen, indem die unregistrierte Version
absichtlich den Netzfrieden gestört hat.
Etwa ab dem Jahr 1994 wurde die Diskussion um den CrossPoint-Footer
und die soziale Inkompetenz des CrossPoint-Autors recht heftig.
In dieser Zeit tauchte übrigens auch der
erste "Canter & Siegel"-Spam auf.
Erst sehr spät, ab XP 3.1 (de.comm.software.crosspoint,
FAQ von Kristian Köhntopp) war der Footer auch in der
unregistrierten Version von XP abschaltbar. Die Betreiber
des Nachfolge-Projekts FreeXP legen merkwürdigerweise
ähnliche soziale Defizite an den Tag.
Footer sind heutzutage selten anzutreffen. Meist sieht man
sie bei unerwünschten Web-to-News-Gateways, wenn dummdreiste
Webserver-Betreiber Webforen mit Newsgroups verknüpfen.
Gerechterweise werden deren schlecht gewartete Webserver
früher oder später gehackt, sodass sich solche Probleme von
allein lösen.
Ebenfalls unerwünscht sind sogenannte "human gateways".
Man sollte nicht seine Aufgabe darin sehen, Artikel aus
verschiedenen für jedermann zugänglichen anderen Newsgruppen,
Netzen oder Informationsdiensten (z.B. Z-Netz, T-Online,
Videotext, AOL, CompuServe usw.) ins Netz weiterzuleiten.
Ich hätte nicht gedacht, dass dies mal wieder zum Problem würde,
aber "Human Gateways" gebührt wieder mehr Beachtung. Siehe dazu
den letzten Abschnitt dieser Seite.
Die Nennung bestimmter Provider sollte man allerdings entfernen.
4. Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
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Die meisten Leute im Netz kennen und beurteilen Sie nur aufgrund
dessen, was Sie in News und Mail schreiben. Versuchen Sie daher,
Ihre Artikel leicht verständlich und möglichst fehlerfrei zu
verfassen.
Ein Wörterbuch neben dem Rechner mag als Übertreibung erscheinen,
andererseits wird ein möglichst fehlerfreier und gut formulierter
Artikel ernster genommen als ein vor Fehlern beinahe unleserlicher
oder durch schlechte Wortwahl unverständlicher Artikel.
Bedenken Sie, dass Ihr Anliegen schlecht vertreten wird durch einen
Artikel, der nicht elementaren Anforderungen an Stil, Form und
Niveau genügt.
Vielleicht lesen Ihre zukünftigen Kollegen oder Ihr zukünftiger Chef
mit. Vorurteile bilden sich leicht.
Ob manche Leute bei anderen Äußerlichkeiten wie ihrer
Kleidung, ihrer Frisur oder dem Dreck auf dem Auto ebenfalls
so nachlässig sind? Für einige Artikel müssen sich die Autoren
wirklich schämen. Lieblos dahingeschludert. Eine Beleidigung
jedes potentiellen Lesers.
Jeder kann tun und lassen, was er will - aber er verliert Leser,
wenn er sich unangemessen verhält.
5. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
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Einige Leute denken, es reiche aus, einen Artikel in wenigen
Minuten in den Rechner zu "hacken". Besonders im Hinblick auf die
vorangegangenen Punkte ist das aber kaum möglich. Sie sollten sich
Zeit nehmen, um einen Artikel zu verfassen.
Vergewissern Sie sich vor dem Schreiben, ob nicht bereits andere
eine gleichwertige Antwort verfasst haben. Dadurch kennen Sie
einen Teil der nachfolgenden Diskussion und können vorgebrachte
Argumente bei Ihrem Beitrag schon berücksichtigen.
Jeder Artikel sollte vor dem endgültigen Abschicken mindestens
einmal vollständig durchgelesen und überarbeitet werden.
Manchmal empfiehlt es sich auch, den Artikel noch einmal zu
überschlafen. Oft stellt sich am nächsten Tag heraus, dass man
zu impulsiv reagiert oder eine Beleidigung verfasst hat.
Eine Kombination dieses Abschnitts mit "Lesen, denken, posten" (Punkt 2)
wäre sinnvoll, weil es doch eigentlich um das gleiche geht. Erst lesen
und verstehen. Und erst wenn man sich ganz sicher ist, dass man alles
richtig verstanden hat, schreibt man etwas.
6. Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
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Durch Groß- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher.
Absätze dienen der Gliederung und lockern den Text auf.
Darüber hinaus sollten Punkte und Kommas selbstverständlich sein.
Eigener und zitierter Text sollten grundsätzlich durch eine
Leerzeile getrennt werden. Auf Blocksatz verzichten Sie besser,
da unterschiedlich breite Leerschritte das Lesen erschweren.
Sie sollten die Breite der eigenen Zeilen unter etwa 70 Zeichen
halten, damit auch nach mehrmaligem Zitieren von Text (Quoten)
die Standardzeilenbreite von 80 Zeichen nicht überschritten wird.
Zudem wissen professionelle Schreiberlinge längst, dass Zeilen mit
mehr als etwa 70 Zeichen vom Menschen nur noch mit Anstrengung zu
lesen sind (zählen Sie doch einmal die Zeichen pro Zeile in Ihrer
Tageszeitung).
Weitere grundlegende Hinweise zur Textgestaltung finden Sie
beispielsweise im Duden (Regeln für das Maschinenschreiben) oder
in der entsprechenden DIN 5008 (Schreib- und Gestaltungsregeln
für die Textverarbeitung).
Überschneidungen mit Punkt 4 liegen auf der Hand.
Vielleicht sollte man die Punkte trennen in "Äußerlichkeiten"
(Signaturlänge, Zeilenlänge, Rechtschreibung) und "innere Werte"
(guter Inhalt, Verständlichkeit, Respekt des Gegenübers).
7. Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
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Wenn Sie einen Artikel verfassen, achten Sie bitte besonders auf
den Inhalt der "Subject:"-Zeile (umgangssprachlich auch "Betreff"
oder "Thema" genannt). Hier sollte in kurzen Worten (möglichst
unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so
dass ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse für ihn ist
oder nicht.
In länger dauernden Diskussionen kann es passieren, dass das Thema,
über das debattiert wird, vom ursprünglichen "Subject" abweicht.
Bitte ändern Sie die "Subject:"-Zeile entsprechend ab. Eine gute
Angewohnheit ist es, wenn Sie das alte Thema zusätzlich auch noch
angeben; bei Antworten auf solche Artikel (Followups) sollte das
alte Thema aber entfernt werden. Ein Beispiel:
Bei einem Followup schlägt Ihr Newsreader standardmäßig das alte
(bisherige) Thema vor:
Subject: Re: Kohlrabi im Vorgarten
Die Diskussion ist aber längst auf das Thema "Erbsen im Treibhaus"
abgeschweift. Benutzen Sie das spezielle Schlüsselwort "was:" und
ändern sie wie folgt:
Subject: Erbsen im Treibhaus (was: Kohlrabi im Vorgarten)
Followups auf Ihren neuen Artikel sollten nur noch das Thema
Subject: Re: Erbsen im Treibhaus
erhalten.
Manche halten diesen Punkt für überflüssig, aber wenn ich mir
ansehe, wie schlecht Subjects manchmal gewählt sind ("Ich hab
da mal 'ne Frage") und welche Probleme Menschen und Newsreader
gleichermaßen beim Subjectwechsel haben ... *seufz*
Vielleicht sollte man dem Laien, also insbesondere auch den
Programmierern von Outlook und Outlook Express, zudem erklären,
dass "Re:" und "was:" feststehende Schlüsselwörter sind,
so wie auch die anderen "Header Keywords". Die kann man nicht
eindeutschen, sondern muss sie nehmen, wie sie sind.
Newsreader verlassen sich darauf.
Man kann nicht einfach "AW:" und "war:" daraus
machen (man kann es dem Anwender gegenüber gern so anzeigen,
aber man darf es nicht im Artikel verwenden).
Obwohl gern behauptet wird, in Zeiten von "References:" wären
Konventionen wie "Re:" (bei Antworten) und "was:" (beim
Subject-Wechsel) überflüssig, sind sie das
keineswegs. Bei Subject-Wechseln möchte man unter Umständen
dem neuen Thread folgen, sodass es sinnvoll ist, dem ersten
Artikel des neuen Threads die alte Überschrift mit auf den
Weg zu geben, damit das Scoring der Newsreader anschlägt.
Das wäre per "References:" zwar technisch möglich, aber
unverhältnismäßig aufwendig. Ein bißchen Redundanz für den
Menschen kann hier nicht schaden. Sonst könnte man ja auch
Anrede und den Abschiedsgruß weglassen, und eigentlich auch
sämtliche Zitate.
8. Denken Sie an die Leserschaft!
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Überlegen Sie sich vor dem Posten eines Artikels oder Followups,
welche Leute Sie mit Ihrer Nachricht erreichen wollen. Ein Artikel
mit dem Titel "Fernseher Bj. 1972 an Selbstabholer" ist in einer
regionalen Newsgruppe sicher wesentlich besser aufgehoben als in
einer weltweit lesbaren "de.*"-Gruppe.
Wählen Sie die Gruppe (oder Gruppen), in die Sie schreiben,
sorgfältig aus. Sie sollten diese Gruppen auch selbst lesen.
Posten Sie, wenn irgend möglich, nur in _eine_ Gruppe.
Ein "Crossposting" eines Artikels in mehrere, womöglich
inhaltlich verwandte Gruppen ist nicht empfehlenswert.
Wenn Sie dennoch ein Crossposting (durch Angabe mehrerer
Gruppennamen in der "Newsgroups:"-Zeile) erzeugen, lenken Sie
bitte darauffolgende Artikel mit Hilfe der "Followup-To:"-Zeile
in _eine_ Gruppe.
Ob man ein Limit für Crosspostings vorschlagen sollte?
Newsserver mit Cleanfeed filtern das sowieso raus.
Eine Unsitte der letzten Jahre: Zwangsumsiedlung von Newbies.
Wenn man meint, ein Newbie habe die falsche Gruppe verwendet,
repostet man den gesamten Artikel (meist mit Crosspost)
in der vermeintlich besseren Gruppe. Was soll das bringen?
Dort liest der Newbie doch gar nicht. Es ist besser, den Newbie
darauf hinweisen, dass er falsch ist (zuerst per Mail, bei
Wiederholung auch öffentlich), aber umsiedeln muss er schon
selbst. Man kann Leute nun mal schwerlich gegen ihren Willen
umsiedeln, und das gilt nicht nur fürs Usenet.
Benutzen Sie eine Newsgruppe mit der Endung ".misc", wenn keine
dem Thema angemessenere spezielle Gruppe existiert.
Crosspostings über mehrere News-Hierarchien sind grundsätzlich zu
vermeiden.
Speziell für Ankauf und Verkauf wurde die Unter-Hierarchie
"de.markt.*" eingerichtet, um entsprechende Artikel aus allen
anderen Gruppen fernzuhalten. Bitte respektieren Sie das!
Inzwischen erlauben einige Chartas explizit den An- und Verkauf
in Diskussionsgruppen, was der Lesbarkeit entsprechender
Gruppen merklich geschadet hat. Was soll man davon halten?
Wenn's die Leute so wollen ... sehr schade.
9. Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
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Achten Sie darauf, dass Sie Ihre ironisch gemeinten Bemerkungen
so kennzeichnen, dass keine Missverständnisse provoziert werden.
Bedenken Sie: In einem schriftlichen Medium kommt nichts von Ihrer
Mimik und Gestik herüber, die Sie bei persönlichen Gesprächen
benutzen würden.
Im Netz gibt es für diesen Zweck eine Reihe von Symbolen, die man
Smileys nennt; die gebräuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn
Ihnen nicht sofort auffällt, was diese Smiley-Symbole bedeuten
sollen, legen Sie den Kopf doch einfach auf die linke Schulter
und schauen Sie noch einmal ... :-)
Für den Leser gilt: Erscheint Ihnen ein Text missverständlich oder
unlogisch, ziehen Sie in Betracht, dass er ironisch oder sarkastisch
gemeint sein könnte. Bitten Sie im Zweifelsfall den Autor per E-Mail
um eine Erklärung, statt sofort ein Followup zu posten.
Manchmal wünsche ich mir, die Leute hätte mehr Humor.
Benötigt man diesen Abschnitt noch? Die Smileys kann auch
man an anderer Stelle erwähnen, obwohl sie heutzutage
vermutlich ohnehin jeder kennt.
10. Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
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Es ist eine gute Angewohnheit, kurze Ausschnitte des Textes, auf
den man sich bezieht, wörtlich zu zitieren und dem eigenen Text
voranzustellen.
Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel
Original-Text stehen zu lassen, dass dem Leser der Zusammenhang
nicht verloren geht. Zitierter Text (Quote) stellt nur eine grobe
Gedankenstütze dar, viel wichtiger ist das, was Sie an neuen,
interessanten, eigenen Gedanken hinzuzufügen haben.
Zitieren Sie bereits zitierten Text nach Möglichkeit nicht erneut.
Statt Text wortwörtlich zu zitieren, kann er auch durch eine kurze
in eckige Klammern [] gesetzte Umschreibung ersetzt werden.
Ein Beispiel:
>> Wenn Sie einen Followup-Artikel schreiben, wird Ihnen der gesamte
>> Text, auf den Sie sich beziehen, von Ihrem Newsreader-Programm
>> zum Bearbeiten angeboten.
>> [weitere Ausführungen über Newsreader-Programme gelöscht]
>
> Der Originaltext wird dabei im Allgemeinen durch das Zeichen '>'
> eingerückt (ähnlich wie dieser Absatz), um klar ersichtlich zu
> machen, dass es sich dabei um zitierten Text handelt. Lassen Sie
> zur Übersichtlichkeit zwischen zitiertem und eigenem Text jeweils
> eine Leerzeile Freiraum.
Zitieren Sie nur Text, auf den Sie auch Bezug nehmen.
Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser
Ihres Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit
hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat
ohne eine Gedankenstütze große Mühe, den Sinn Ihrer Ausführungen
zu erkennen.
Das Zitieren von Unterschrift oder Signatur ist eine leider
weit verbreitete Unsitte und unerwünscht.
Beim Zitieren sind den einzelnen Zeilen vorangestellte Initialen
nicht erforderlich, weil Newsreader-Software an Hand der internen
Artikel-Verkettung (wozu das Schlüsselwort "References" im Header
von Artikeln dient) dies individuell auf Wunsch darstellen kann.
Aus dem gleichen Grund ist bei der einleitenden namentlichen Anrede
die Wiederholung von Subject, Message-ID, Newsgroup-Namen, Datum und
den meisten anderen Header-Zeilen überflüssig.
Mal abgesehnen von TOFU-Newbies klappt das Zitieren meist ganz gut.
TOFU findet man in Mail, vor allem geschäftlicher,
häufiger als in News, was aber weniger
daran liegt, dass es einen praktischen Nutzen hätte, wie einige
gern behaupten, sondern dass Mail ein Massenmedium geworden ist,
das deutlich häufiger von Laien benutzt wird als Usenet.
11. Benutzen Sie E-Mail!
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Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, überlegen
Sie bitte, ob dies eine Bereicherung der laufenden Diskussion ist
und auch andere interessieren könnte - oder ob nicht eine einfache
E-Mail besser geeignet wäre.
Ein Beispiel: Hitzige Diskussionen arten manchmal in wüste
Beschimpfungsorgien (sogenannte "Flame Wars") aus. Spätestens
dann ist der Zeitpunkt gekommen, ab dem außer den Streithähnen
niemand mehr an der Diskussion interessiert ist.
Auch Hinweise auf Rechtschreibfehler, technische Probleme,
offensichtliche Irrtümer oder Netiquetteverstöße tätigt man
besser per E-Mail.
Traurigerweise haben die meisten Leute anscheinend verlernt,
wie Mail funktioniert. Dabei sind Mail- und Newsclient inzwischen
nicht selten in einem Programm vereint (Outlook, Opera, SeaMonkey,
Thunderbird). Jeder Müll wird veröffentlicht. Die Leute sind
in den letzten Jahren auffallend öffentlichkeitsgeil geworden.
Meistens ist es leider einfach nur peinlich.
Da wir auch weiterhin mehr Spam als vernünftige Mail haben werden,
wäre es zu überdenken, Mail-Adressen der Domain ".invalid"
an dieser Stelle zu erwähnen. Eine definiert ungültige
Mailadresse zu verwenden, ist sozial verträglicher als die
eingehende Mail in einem Freemailer-Postfach ungelesen versauern
zu lassen, wie es eine Zeitlang geraten wurde.
Wenn sich ein anderer die Mühe macht, eine Mail zu schreiben,
dann sollte man sie auch lesen.
Bei der Verwendung von ".invalid"-Adressen sind allerdings
ein paar Spielregeln zu beachten. Mehr dazu am Ende dieses
Artikels bei den neuen Netiquette-Abschnitten.
Es ist normalerweise unhöflich, Antworten per E-Mail auch noch
einmal zusätzlich öffentlich zu posten. Man sollte sich entscheiden:
entweder E-Mail oder News, aber nicht beides. Tun Sie es dennoch,
sollten Sie unbedingt zu Beginn der Nachricht darauf hinweisen, etwa
"[posted and mailed]". Doch vergessen Sie nicht: Es ist besser, Sie
entscheiden sich für _ein_ Kommunikationsmedium - E-Mail oder News!
Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, das auch Millionen
andere Leute interessieren dürfte, benutzen Sie News. Andernfalls
ist E-Mail passender.
12. Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
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Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt und darauf
Antworten per E-Mail empfangen haben, welche eventuell auch
andere Leute interessieren könnten, fassen Sie die Ergebnisse
(sinnvoll gekürzt) zusammen, und lassen Sie damit auch andere
von den Antworten auf Ihre Frage profitieren.
Haben Sie mit dem Schlüsselwort "Followup-To: poster" im Header
Ihres Artikels veranlasst, dass Antworten auf Ihren Artikel nicht
veröffentlicht, sondern automatisch nur an Sie per E-Mail geschickt
werden, sollten Sie nach angemessener Zeit eine Zusammenfassung
Ihrer Erkenntnisse veröffentlichen (und diese Absicht auch in Ihrem
Artikel ankündigen).
Dass jemand "Followup-To: poster" verwendet, um eine Zusammenfassung
zu schreiben, habe ich schon seit mindestens 10 Jahren nicht mehr
bewußt gesehen.
Zwar wäre es sinnvoller, wenn eine einzelne Person Zeit für eine
gute Zusammenfassung opfert, als wenn Millionen von Lesern das
jeweils für sich tun. Aber das setzt voraus, dass alle Beteiligten
mitspielen und gleiche Interessen haben.
Wer schreibt, möchte normalerweise auch gelesen werden. Wenn man
sich viel Mühe gibt und später in der Zusammenfassung nicht oder
falsch zitiert wird, kann das enttäuschend sein.
Andererseits werden Zitate aus Mail normalerweise nicht so gern
gesehen. Mail ist normalerweise etwas Privates (im Gegensatz zu News).
Natürlich ist das hier nicht so ein Fall, aber für den Anfänger
mag es verwirrend sein, wo die Grenze zu ziehen ist. Wann ist
das Zitieren aus Mail wünschenswert? Wann macht man sich damit unbeliebt?
Dieser ganze Abschnitt ist nicht mehr zeitgemäß.
Weisen Sie von vornherein darauf hin, wenn Sie ohnehin eine
Zusammenfassung posten wollen. Damit vermeiden Sie überflüssige
Antworten der Art "Bitte poste doch eine Zusammenfassung.", "Bitte
sende mir eine Zusammenfassung per E-Mail.", "Send me a copy.",
"Me too.", "Add me." usw.
Entsprechend gilt für die Leser: Wenn Sie gern möchten, dass
jemand eine Zusammenfassung veröffentlicht, bitten Sie ihn
per E-Mail darum, auf gar keinen Fall öffentlich (Followup).
Bedenken Sie: Es gilt als unhöflich, in einer Newsgruppe, die
man nicht liest, nur Fragen zu stellen und Antworten per E-Mail
einzufordern. Niemand liest gern Newsgruppen, in denen nur
Fragen gestellt werden, aber keine Antworten stehen.
13. Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
-------------------------------------------
Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen.
Seien Sie vorsichtig beim Zitieren aus urheberrechtlich geschützten
Werken. Begehen Sie keine Straftaten. Rufen Sie nicht zu Straftaten
auf.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Rechte eines anderen vielleicht
verletzen könnten, fragen Sie ihn vorher per E-Mail, was er von
Ihren Absichten hält.
Das Veröffentlichen von E-Mail ist - abgesehen von seinen möglichen
rechtlichen Konsequenzen - unhöflich und sollte nicht ohne die
explizite Einwilligung des Autors geschehen.
Da Ihre Artikel von einem Millionen-Publikum gelesen werden, seien
Sie zurückhaltend mit dem, was Sie über andere sagen. "Usenet is not
a right", aber natürlich ist Usenet deshalb kein rechtsfreier Raum.
Auch nach 10 Jahren noch ein schöner Punkt. Das musste jetzt
einfach mal gesagt werden. ;-)
14. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
----------------------------------------------------
In der Mailboxszene und bei einigen Internet-Anbietern verbergen die
Nutzer ihre wahre Identität hinter einem Pseudonym und schreiben
manchmal Dinge, die sie sich sonst nicht erlaubt hätten. Aufgrund
der negativen Erfahrungen, die viele Leute im Netz mit den Trägern
solcher Pseudonyme gemacht haben, sollten Sie Ihre Artikel mit Ihrem
wirklichen Namen ("real name") versehen.
Nicht nur in vielen Bereichen des täglichen Lebens, sondern auch
bei den elektronischen Medien unterscheidet man solche, wo entweder
der richtige Name (Realname) bevorzugt wird oder wo man eher ein
Pseudonym, einen Nickname verwendet.
Bei Mail und News hat sich die Verwendung des richtigen Namens
eingebürgert. Dies ist durchaus bemerkenswert, da in den damals
populären Mailboxen (BBS) die Verwendung eines Pseudonyms üblich
war und dies heute in den Web-Foren weiterhin so ist.
Vielleicht ist die vielschichtige Verwandtschaft von Mail und News
(inzwischen benutzt man dafür sogar häufig die gleiche Software)
einer der Gründe dafür, warum man den bei Mail im allgemeinen
selbstverständlichen Realname auch in den News verwendet, obwohl
normalerweise die Menschen (auch außerhalb des Netzes) eine
gewisse Scheu haben, in der Öffentlichkeit unter ihrer wahren
Identität aufzutreten, da sie die Konsequenzen nicht abschätzen
können.
Früher kam es nicht selten vor, dass man seine ersten Schritte in der
Öffentlichkeit unter einem Pseudonym gemacht hat (BBS). Wenn man seine
anfängliche Unsicherheit abgelegt und Gespür dafür gewonnen hatte,
welche Auswirkungen öffentliche Äußerungen haben können, wollte man
gern unter seinem richtigen Namen auftreten.
Öffentliche Äußerungen haben bei der Bevölkerung eine größere Macht,
wenn sie von einer Person kommen, die "greifbar" ist und sich nicht
hinter einer Fassade "versteckt". Auch wenn die Aussage exakt die
gleiche ist, wird ihr weniger Bedeutung beigemessen, wenn niemand
bereit ist, mit seinem Namen dazu zu stehen und die Konsequenzen
in vollem Umfang zu tragen.
Mit seinem Namen zu einer Aussage zu stehen, kann Vorteile
und Nachteile haben. Beides hat seine Berechtigung.
Bei Mail und News hinterläßt man technisch bedingt viele für alle
sichtbare Datenspuren, gegen die man sich kaum wehren kann. Allein
durch Angabe eines falschen Namens verschleiert man seine Identität
im allgemeinen nur unzureichend. Es erfordert technisches Fachwissen,
hohe Sorgfalt und ständige Vorsicht, denn ein einziger Fehler
kann die mühevoll aufgebaute Schein-Identität mit einem Schlag
zunichtemachen und der damit verbundene Vertrauensbruch weitreichende
Konsequenzen haben.
Bei Online-Chats, in Web-Foren oder in Mailboxen tritt der richtige Name in
den Hintergrund und man verwendet bevorzugt einen Nickname, ein Pseudonym.
In diesen Medien wird der Zugang meist strikt vom eigentlichen Dienst
entkoppelt, sodass eine Rückverfolgung im allgemeinen bestenfalls dem
Dienstbetreiber möglich wäre, aber nicht den anderen Teilnehmern.
Selbst Laien haben hier kaum Schwierigkeiten, sich eine alternative
Identität aufzubauen und zu wahren.
Ob man unter seinem echten Namen oder einen Pseudonym schreibt,
sagt zunächst wenig über die Qualität aus. Jedoch unterscheiden
sich der Schreibstil und die Diskussionskultur häufig deutlich,
wie jeder leicht nachvollziehen kann, der beispielsweise Usenet-Gruppen
und Web-Foren miteinander vergleicht. Wer seine wahre Identität
nicht preisgeben muss, schreibt im allgemeinen freier, aber auch unbedachter,
da er sich weniger Sorgen um die Konsequenzen macht. Umgekehrt wird solchen
Aussagen aber auch weniger Bedeutung beigemessen, sodass die Leserschaft
eher dazu tendiert, fragwürdige Äußerungen einfach zu ignorieren,
statt sich darüber aufzuregen oder gegen sie vorzugehen.
Jedes Kommunikationsmedium hat seine eigenen Sitten und Gebräuche.
Die Geschmäcker sind eben verschieden. Eine erzwungene Vermischung
verschiedener Medien ist meist wenig erfolgversprechend,
denn sonst gäbe es sie ja nicht. Im allgemeinen tut man gut daran,
sich einfach über die Vielfalt zu freuen und von den Vorteilen jedes
Mediums zu profitieren.
Für Mail und News konnten sich Pseudonyme nicht durchsetzen.
Die Angabe des richtigen Namens wird im allgemeinen bevorzugt
und als höflich empfunden.
Weil man in längere Diskussionen oft viel Mühe investiert,
möchte man ernstgenommen werden, und anscheinend können
Pseudonyme bei Mail und News dieses Gefühl nicht hinreichend
vermitteln.
Hinter Pseudonymen verbergen sich leider unverhältnismäßig oft
Fanatiker und Störenfriede, die es mit dem Gesetz und den Rechten
anderer Netzteilnehmer nicht so genau nehmen. Statt mit einem
Pseudonym ihre eigenen Rechte zu schützen (beispielsweise bei
religiösen, politischen, rechtlichen oder sexuellen Themen),
werden Pseudonyme bedauerlicherweise auch gezielt verwendet, um
Gesetze zu brechen und die Rechte anderer Netzteilnehmer zu
verletzen, weil man weniger Konsequenzen befürchtet, je stärker
man seine Identität verschleiert. Dieses Verhalten hat Pseudonymen
einen schlechten Ruf eingebracht und steht ihrer allgemeinen
Akzeptanz entgegen.
Artikel über Anonymisierungsdienste (sogenannte Anon-Server)
werden von vielen Netzteilnehmern generell nicht mehr gelesen,
da solche Dienste leider besonders häufig für Gesetzesverstöße
missbraucht werden. Besonders beliebt sind Aufrufe zu Mord,
Vergewaltigung oder Sachbeschädigung. Im Grunde ist dies sehr
bedauerlich, denn während Pseudonyme im Usenet in Wirklichkeit
keinen besonderen Schutz vor Rückverfolgung bieten, wären
Anonymisierungsdienste die einzige Chance, zu heiklen Themen
seine Meinung zu vertreten und dabei vor negativen Konsequenzen
relativ sicher zu sein.
In einigen Medien wie beispielsweise Web-Foren sind offensichtliche
Pseudonyme üblich, und Realnames erzeugen eher Misstrauen. In diesen
zentral verwalteten Medien werden Störenfriede allerdings auch zügig
vom Betreiber ausgeschlossen. Dies ist im weltweit verteilten
Usenet jedoch nur schwer möglich - dort schützt nur die Angabe
des echten Namens vor übermäßigem Missbrauch. Dies hat sich bisher
bewährt. Zwar kommt es auch im Usenet zu hitzigen Diskussionen,
aber meist wird eine gewisse Grenze nicht überschritten.
Die meisten Menschen, die ihren richtigen Namen nicht angeben wollen,
tun dies weniger, weil sie Pseudonyme "schöner" finden, sondern weil
sie sich davon Schutz versprechen. Sie denken, ein Pseudonym bewahre
sie davor, Verantwortung zu übernehmen, oder ein Pseudonym beschütze
sie davor, zurückverfolgt zu werden. Diese Annahme ist falsch.
Wer im Usenet nicht zurückverfolgbar sein will, muss *anonym*
schreiben. Das ist ein bißchen kompliziert und schützt auch nicht
zuverlässig vor der Verfolgung durch den Staat, aber es bietet
zumindest einen recht hohen Schutz vor neugierigen Mitmenschen.
Zwar gibt es in manchen Ländern gesetzliche Regelungen, die
Dienstanbietern, sofern dies sinnvoll machbar ist, vorschreiben,
einen pseudonymen oder anonymen Zugang zu ermöglichen, aber
eine Akzeptanz dieser Teilnehmer in der Bevölkerung kann man
nicht vorschreiben. Niemand kann gezwungen werden, Artikel
von pseudonymen oder anonymen Teilnehmern zu lesen oder
darauf zu antworten.
In einigen Newsgruppen, in denen es um sehr sensible Themen geht
(zum Beispiel sexuelle Gewohnheiten etc.), werden Pseudonyme bzw.
Artikel, die über sogenannte Anonymous-Remailer (auch "Anon-Server"
genannt) gepostet wurden, in Ausnahmefällen geduldet.
Gibt's dazu Anleitungen? Immer, wenn ich bei Google danach suche,
sind solche Dienste wegen Missbrauch schon wieder geschlossen.
Bedauerlicherweise sind es leider überproportional häufig Menschen
mit pseudonymer oder anonymer Identität, die sich aufgrund
eines vermeintlichen Sicherheitsgefühls wenig verantwortungsvoll
benehmen und die Rechte ihrer Mitmenschen arg strapazieren.
Es ist natürlich schade, dass die Mehrheit der Benutzer mit
pseudonymer oder anonymer Identität unter dem Missbrauch durch
eine Minderheit zu leiden hat.
Wer zu seinen Aussagen nicht mit seinem echten Namen stehen und somit
auch nicht die gleichen Konsequenzen zu tragen bereit ist, stiehlt sich
in dieser Hinsicht aus der Verantwortung. Es passiert in der bisher
beobachteten Praxis häufiger, dass Teilnehmer über das Ziel hinausschießen
und die Rechte anderer verletzen. Die Verwendung einer pseudonymen oder
anonymen Identität scheint ein erhöhtes Maß an Disziplin zu erfordern.
Pseudonyme bzw. Anonymous-Remailer bieten übrigens keinen Schutz,
wenn man dem Netz oder seinen Teilnehmern schaden oder wenn man
Straftaten begehen will. Wie bei den meisten elektronischen Medien
ist im Ernstfall eine nachträgliche Rückverfolgung möglich.
Inzwischen mehren sich die Meldungen, dass Anon-Server zunehmend
unter Kontrolle von Polizei und anderen Behörden stehen und die
vermeintlich anonymen Teilnehmer alles andere als anonym sind.
Die angestrebte Schutzwirkung ist nicht besser als bei einem
Pseudonym.
Es bewahrheitet sich die alte Empfehlung: Wer am Ende nicht mit
seiner wahren Identität zu seiner Aussage zu stehen bereit ist,
sollte sich nicht in öffentlichen Medien wie dem Usenet äußern.
Derzeit liegt folgender Entwurf (von Arno Welzel) vor für eine
Neuformulierung des Punktes 14:
14. Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
----------------------------------------------------
In Webforen und bei einigen Internet-Anbietern verbergen die
Nutzer ihre wahre Identität hinter einem Pseudonym.
Es erschwert einen echten Meinungsaustausch, wenn Pseudonyme
nach belieben gewechselt werden oder nicht klar ist, ob das
Pseudonym, das man in einer Newsgroup kennengelernt hat, die
selbe Person ist, von der man an anderer Stelle unter diesem
Namen etwas gelesen hat.
Aus diesem Grunde sind Pseudonyme im deutschsprachigen Usenet
nicht gerne gesehen und entsprechende Beiträge werden generell
ignoriert oder man muss damit rechnen, dass man die Verwendung
seines echten Namens ("real name") gebeten wird.
In einigen Newsgruppen, in denen es um sehr sensible Themen geht
(zum Beispiel sexuelle Gewohnheiten etc.), werden Pseudonyme bzw.
Artikel, die über sogenannte Anonymous-Remailer (auch "Anon-Server"
genannt) gepostet wurden, in Ausnahmefällen geduldet.
Pseudonyme bzw. Anonymous-Remailer bieten übrigens keinen Schutz,
wenn man dem Netz oder seinen Teilnehmern schaden oder wenn man
Straftaten begehen will. Wie bei den meisten elektronischen Medien
ist im Ernstfall eine nachträgliche Rückverfolgung möglich.
Trotz vereinzelter vorgeblicher Kritik ist dies der erste
eingereichte Änderungsvorschlag. Meckern ist immer leicht,
aber konstruktiv etwas beitragen wollen nur wenige.
In einem völlig anderen Zusammenhang gab es eine schöne
Aussage von Rainer Georg Blankenagel:
Die Forderung nach dem Realnamen ist ja kein Wert aus sich selbst heraus.
Wenn sich diese Forderung als kontraproduktiv für de.* erweisen sollte: weg
damit. Wenn sie bestimmte Personengruppen von der Teilnahme ausschließt:
Ausnahmen her. Jeder Angsthase, der mit Pseudonym an einer Diskussion
sinnvoll teilnimmt, ist besser als einer, der sich nicht traut. Usenet ist
ein Diskussionsmedium und kein Selbstzweck.
15. Vorsicht mit Kommerziellem!
---------------------------
Ein gewisses Maß an kommerzieller Information wird im Netz durchaus
geduldet. Beispielsweise Adressen von Firmen, die ein bestimmtes
Produkt anbieten, nach dem jemand gefragt hat. Als unverschämt gilt
dagegen die Verbreitung von reinen Werbeinformationen. Insbesondere
dann, wenn ein gewisses Volumen überschritten oder unaufgefordert
gepostet wird.
Bedenken Sie: Dies ist ein nicht-kommerzielles Netz, und niemand
will die Übertragungskosten für unverlangte Werbung bezahlen.
In nahezu allen Usenet-Hierarchien sind sich die Teilnehmer
bemerkenswert einig, dass Kommerzielles unerwünscht ist.
16. Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
---------------------------------------------
Binär-Dateien (Grafik, Musik, ausführbare Programme usw.) sind in
den Diskussionsgruppen dieses Netzes unerwünscht. Für Binär-Dateien
gibt es spezielle Newsgruppen. Im Allgemeinen ist es jedoch besser,
auf Binär-Dateien in den News zu verzichten und stattdessen nur auf
entsprechende Download-Möglichkeiten via FTP oder WWW hinzuweisen.
Gleiches gilt für sogenannte "Multipart"-Artikel. Manche Newsreader-
Software kodiert den Artikel-Inhalt in verschiedenen, alternativen
Darstellungsformaten (normaler Text, HTML, LaTeX, Word, usw.),
obwohl die meisten Netzteilnehmer nur reinen Text darstellen können.
Seien Sie rücksichtsvoll und bieten Sie alternative Darstellungs-
formate besser via FTP oder WWW an. In der "de.*"-Hierarchie ist es
üblich, nur normalen Text zu benutzen.
Den Abschnitt würde ich zwar heute etwas anders formulieren,
aber grundsätzlich hat sich nichts geändert. Binaries im Usenet
für normale Zwecke (z.B. Distribution eigener Software) sind
praktisch ausgestorben und werden im wesentlichen nur noch zum
Austausch rechtlich fragwürdiger Inhalte auf speziellen
Binary-Servern gegen Geld angeboten.
Normaler Text ist das Standard-Format für Artikel geblieben.
MIME wird nach wie vor im wesentlichen für Umlaute eingesetzt.
Für das Signieren oder Verschlüsseln konnte sich MIME aufgrund
der Inkompatibilität mit älteren Newsreadern nicht durchsetzen.
17. "Du" oder "Sie"?
----------------
Aus der Deutschsprachigkeit der "de.*"-Hierarchie erwächst die
Frage, ob man andere Netzteilnehmer in News und Mail "duzen" oder
"siezen" sollte. Es gilt normalerweise: Wer selbst siezt, will
gesiezt werden. Wer duzt, will selbst geduzt werden.
Die meisten Teilnehmer der "de.*"-Hierarchie duzen sich jedoch,
unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung. Und viele, die
siezen, tun dies nur anfangs, weil sie noch nicht wussten, dass
die meisten ein "Du" bevorzugen. Wird man gesiezt, sollte man aber
dennoch nicht gleich mit dem "Du" beginnen, sondern vorher fragen,
ob dies für den anderen in Ordnung ist.
Wahrscheinlich ist diese Netiquette einer der wenigen Artikel im
Netz, in dem Sie mit voller Absicht gesiezt werden.
Dieser Abschnitt über "Du" und "Sie" hat mir noch nie so recht gefallen.
Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, das Thema aufzugreifen,
denn in Deutschland ist "Sie" immer noch die übliche Anrede,
was durch den zunehmend geschäftlichen (oder sagt man gewerblichen?)
Einsatz des Internets weiter verstärkt wird.
Zusammenfassung der Dinge, die Sie bedenken sollten:
----------------------------------------------------
- Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!
- Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken.
Und _dann_ erst posten!
- Teilen Sie etwas Neues mit!
- Ihre Artikel sprechen für Sie - Seien Sie stolz auf sie!
- Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie einen Artikel schreiben!
- Vernachlässigen Sie nicht die Aufmachung Ihres Artikels!
- Achten Sie auf die "Subject:"-Zeile!
- Denken Sie an die Leserschaft!
- Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus!
- Kürzen Sie zitierten Text auf das notwendige Minimum!
- Benutzen Sie E-Mail!
- Geben Sie eine Sammlung Ihrer Erkenntnisse an das Netz weiter!
- Achten Sie auf die gesetzlichen Regelungen!
- Benutzen Sie Ihren wirklichen Namen, kein Pseudonym!
- Vorsicht mit Kommerziellem!
- Vorsicht mit Binaries und Multipart-Artikeln!
- "Du" oder "Sie"?
Ob die Überschriftenliste am Anfang *und* am Ende tatsächlich sinnvoll ist?
Als Abschluß die ausführlich erklärten Abschnitte wieder auf die
allgemeinen Überschriften zu reduzieren, scheint mir nicht klug zu sein.
Die letzten Worte überlasse ich einem anderen:
"Höflichkeit ist wie ein Luftkissen. Auch wenn es innen hohl ist,
mildert es doch die Stöße des Lebens."
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
Was man in der Netiquette vermisst ...
[Dies ist »work in progress«. Wer die Entwicklung des sich fortlaufend ändernden Textes mitverfolgen will, kann dies hier gerne tun. Wer daraus zitiert, möchte bitte den Zusammenhang erhalten und berücksichtigen, dass es sich um einen verläufigen Text handelt, an dem ich kontinuierlich arbeite und der sich häufig ändert. Wer die Netiquette zum Flamen missbraucht, hat ihren Sinn nicht verstanden. Kommentare, Kritik und Anregungen per Mail sind stets willkommen.]
Deutsche Rechtschreibung
Als die Überarbeitung der Netiquette im Jahr 1996 begann, war die
damalige Rechtschreibreform ein angesagtes Thema, weshalb versucht
wurde, die Netiquette als einen der ersten Texte in de.newusers.infos
gemäß der neuen Regeln zu verfassen.
Die anfängliche Euphorie verwandelte sich schnell in Frustration,
weil durch die Reform erheblich mehr Rechtschreibfehler begangen
wurden und die Verständlichkeit des geschriebenen Wortes durch
das unsinnige Regelwerk teilweise drastisch abnahm.
Diverse Reformen später kann man ab dem 1.8.2006 glücklicherweise
fast wieder schreiben, wie man es früher gewohnt war. Bei vielen Wörtern
ist es nun freigestellt, wie man sie schreibt. Persönlich bevorzuge ich
das Wahrig-Wörterbuch aufgrund der eher neutralen Auflistung der
Alternativen, während das später erschienene Duden-Wörterbuch
meinem Gefühl nach eine ausgeprägtere Beeinflussung der Leser versucht.
Da ich mit der alten Rechtschreibung großgeworden bin, tendiere ich
automatisch zur alten Schreibweise, bemühe mich jedoch, den neuen
Regeln zu folgen. Für Texte wie diesen bitte ich, den manchmal
entstehenden Mischmasch zu entschuldigen.
Keine "Human Gateways"
In der Netiquette bis 1997 gab es noch den eigenständigen Punkt
"Human Gateways". Es hat früher in der Tat genervt, wenn Leute
ständig Artikel aus anderen Newsgroups (meist anderer Netze)
erneut ins Netz eingespeist haben, damit niemandem diese oder jene
"wichtige" Information entgeht. Mit dem Aussterben der meisten
anderen Netze hatte sich diese Unsitte zum Glück erledigt - bis das
Internet in Mode kam.
Plötzlich war es modern, einzelne URLs (meist WWW) zu posten.
Doch was soll der Leser einer Newsgroup mit einer URL anfangen?
Es sind unterschiedliche Medien, die meist mit unterschiedlicher
Software benutzt werden und unterschiedlich funktionieren.
Wie soll man fremde URLs zitieren und eine Diskussion beginnen?
Usenet ist nicht World Wide Web.
Wenn man auf Informationen fremder Medien
hinweisen und darüber diskutieren möchte, dann
kopiert man ausgewählte Passagen, die einem diskussionswürdig erscheinen,
damit die anderen etwas haben, worauf sie sich beziehen können. Allerdings
sollte man beim Kopieren die rechtlichen Bestimmungen nicht vernachlässigen.
"Human Gateways" verdienen wieder mehr Beachtung in der Netiquette.
Vielleicht wieder als eigenständiger Punkt.
Spielregeln bei ungültigen Adressen
Wer im Sinne des zukünftigen Usenet-Standards USEFOR
(Architecture and Protocols,
Article Format,
Best Practice)
eine ungültige Adresse gemäß
RFC 2606
(.invalid) verwendet, sollte sich an gewisse Spielregeln halten.
Der Namensraum unter der Domain ".invalid"
gehört - je nach Sichtweise - niemandem oder allen gleichermaßen.
Da es keine zentrale Vergabestelle gibt, kann es durchaus zu
Überschneidungen kommen. Wer das Usenet nicht bestimmungsgemäß
nutzt, wozu konzeptionell auch Mail gehört,
muss Einschränkungen hinnehmen.
Man sollte unter dem Namensraum ".invalid" keine ansonsten gültigen Adressen
nachbilden - weder eigene, noch fremde. Es wurde bereits beobachtet, dass
Usenet-Teilnehmer an ihre gültige Mail-Adresse ein ".invalid" angehängt
haben (wohl in der Hoffnung, dass jemand zufällig durch Abschneiden von
".invalid" die echte Mail-Adresse errät); und ebenso wurden auf die gleiche
Weise fremde Adressen missbraucht (in der Hoffnung, dass ein Spammer das
".invalid" abschneidet und dem Gegenspieler Schaden zufügt - und am Ende
redet man sich eben damit heraus, dass es ja Schuld des Spammers wäre und
man vor ".invalid" schreiben könne, was man wolle). Man sollte keine
Namensrechte verletzen! Wer sich unsicher ist, verwendet eine schlichte
Adresse wie beispielsweise "invalid@invalid.invalid".
Beim Schreiben in moderierte Gruppen kann es zu Schwierigkeiten kommen,
denn dabei wird der Artikel per Mail an die Moderation zugestellt.
Jedoch befördern viele Mailserver keine ungültigen Adressen.
Bei anderen Abläufen, die auf Mail basieren, beispielsweise Abstimmungen,
kann es ebenfalls zu Problemen kommen, wenn einer der
beteiligten Mailserver keine ungültigen Adressen akzeptiert.
Weitere Einschränkungen können enstehen,
wenn eine antwortfähige Mailadresse verlangt wird, beispielsweise
für Eingangsbestätigungen oder Rückfragen.
Die Ausführung von Cancels scheint auf den ersten Blick
unproblematisch zu sein, aber eine Kontrolle wird erschwert,
wenn die Absenderadresse weder eindeutig noch gültig sein muss.
So ist beispielsweise keine Rückfrage oder
Benachrichtigung möglich, falls es Probleme oder Unstimmigkeiten
bei der Cancelverarbeitung gegeben hat.
Adressfälschung / Munging
Technisch unerfahrene Anwender halten Adressfälschung, auch
"Munging" genannt, für eine geniale Idee, keinen Spam zu bekommen.
Dabei geben sie Mailadressen, die ihnen nicht gehören,
als ihre eigenen aus. Frei nach dem Motto:
"Soll doch gefälligst ein anderer meinen Spam
bekommen - Hauptsache, nicht ich selbst." (Sankt-Florians-Prinzip)
Adressfälscher erweitern ihre eigene Mailadresse durch vermeintlich
"sprechende" Bestandteile wie "remove_me" oder "no_spam".
Mailadressen können nur dummerweise gar nicht sprechen.
(Wer mit seiner Mailadresse regelmäßig Gespräche führt,
sollte einen Arzt aufsuchen.)
Leider sind Adressfälscher erfahrungsgemäß nicht sehr einsichtig.
Sie verstehen nicht, wie News und Mail funktionieren. Und sie sind
bedauerlicherweise wohl von Natur aus nicht sehr rücksichtsvoll.
Wie sie wohl reagieren würden, wenn jemand ihre Kreditkarte fälscht
und sich auf ihre Kosten ein luxuriöses Abendessen gönnt?
Wenn man eine gültige Mailadresse angibt, dann bitte die eigene.
Fairerweise eine, deren Maileingang man auch regelmäßig liest.
Wenn man eine ungültige Mailadresse angibt, beispielsweise zur
Vermeidung von Spam, dann bitte standardkonform nach
RFC 2606 (.invalid).
Umlaute und andere Sonderzeichen
Obwohl es 1997 natürlich bereits allgemein akzeptierte Standards
für Zeichen jenseits von US-ASCII gab, ist es doch bemerkenswert,
welche Komplikationen Sonderzeichen immer noch bereiten.
Die große Akzeptanz von ISO-8859-1 im deutschsprachigen
Usenet kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Programme
in Wirklichkeit nicht speziell mit Umlauten und anderen Sonderzeichen
umgehen können, sondern ISO-8859-1 (oder etwas überwiegend Ähnliches)
praktischerweise der Default vieler aktueller Betriebssysteme ist.
Es ist daher eher Zufall, dass im deutschsprachigen Raum die "as is"
verwendeten 8-Bit-Sonderzeichen überwiegend zueinander kompatibel sind.
Das nicht mit ISO-8859-1 darstellbare Euro-Symbol und das
berüchtigte Windows-Apostroph machen jedoch deutlich,
dass die meisten Systeme zu einer umfassenden Konvertierung
verschiedener Zeichensätze gar nicht in der Lage sind.
Der Beliebtheit von ISO-8859-1 hat dies jedoch nie einen Abbruch getan.
Seit einigen Jahren setzt sich UTF-8 immer mehr durch. Jedoch sind
die Schwächen älterer News-Client nun kaum noch zu leugnen, weil
viele Software noch immer keine Konvertierung zwischen
den verschiedenen Zeichensätzen (z.B. zwischen ISO-8859-1,
ISO-8859-15 und UTF-8) beherrscht.
Selbst populäre News- und Mailreader wie "slrn" und "pine" bereiten
in dieser Hinsicht Kummer. Dass UTF-8 kein unüberwindbares Problem
sein muss, zeigen andere Programme wie "mutt", "tin" und GUI-basierte
Clients aus dem Web-Umfeld wie "Thunderbird".
Soll man UTF-8 nun empfehlen oder nicht? Umlaute nach ISO-8859-1
hätten wir vermutlich auch heute noch nicht, wenn man sich damals
nicht einen Ruck gegeben hätte, sich trotz kleinerer Nebenwirkungen
auf das Wagnis einzulassen. UTF-8 wird in jedem Fall kommen.
Aber gehört das überhaupt in die Netiquette oder nicht eher
in eine Umlaute-FAQ?
Die Netiquette in UTF-8, das wäre wegweisend. ;-)
Neufassung (Entwurf)
From: amk@spamfence.net (Andreas M. Kirchwitz)
Sender: de-newusers-infos@spamfence.net
Subject: <2008-06-16> Netiquette fuer de.*
Newsgroups: de.newusers.infos,de.newusers.questions,
de.soc.usenet,news.answers,de.answers
Followup-To: de.soc.usenet
Approved: news-answers-request@MIT.EDU,de-newusers-infos@spamfence.net
Organization: Moderation von de.newusers.infos
Archive-name: de-newusers/netiquette
Posting-frequency: weekly
Last-modified: 2008-06-16
URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dni/netiquette
[to do: Einleitung]
* Neuer Artikel: Bereicherung für das Usenet
------------------------------------------
Sie wollen einen neuen Artikel schreiben? Jemandem antworten? Schön.
Die ganze Welt schaut dabei zu, wenn Sie etwas schreiben. Millionen
Leser weltweit sind gespannt, was Sie Neues und Interessantes
mitzuteilen haben. Niemand mag Wiederholungen.
Sind Sie bereit, die Verantwortung für den Inhalt zu übernehmen,
sowohl jetzt als auch in vielen Jahren? Selbst dann noch, wenn der
Artikel Ihnen eindeutig zugeordnet werden kann?
Falls Sie eine Frage stellen wollen, wurde sie möglicherweise
kürzlich bereits beantwortet oder ist sie auf anderem Weg zu
klären? Das Lesen der Artikel der letzten Wochen und das
Benutzen einer Suchmaschine kann hilfreich sein.
Niemand mag dumme Fragen. Niemand mag faule Leute.
Seien Sie höflich. Flames oder grobes Auftreten sind unerwünscht.
Auf der anderen Seite sitzt auch ein Mensch. Andere Menschen haben
andere Meinungen. Würde man das gleiche auch jemandem direkt ins
Gesicht sagen? Seien Sie nachsichtig
Wenn Sie nicht höflich sein wollen, schreiben Sie lieber nichts.
Wenn Sie inhaltlich nichts zum Thema zu sagen haben, schreiben
Sie eine Mail - oder schreiben Sie einfach gar nichts. Es besteht
kein Schreibzwang im Usenet.
Usenet lebt nicht von der Masse der Artikel, sondern deren Qualität.
* Aufmachung und Rechtschreibung
------------------------------
Die Artikel sind alles, was andere von einem sehen,
sowohl jetzt als auch in vielen Jahren.
Gute Artikel sind Werbung für einen selbst.
Eigene Textzeilen sollten maximal 72 Zeichen lang sein
(Lesbarkeit, siehe Zeitungen). Bei Textzeilen mit mehr als
80 Zeichen kann es zu Darstellungsfehlern bei anderen kommen.
Eine Signatur ist im allgemeinen überflüssig, aber wenn sie
trotzdem verwendet wird, sollte sie nicht länger als 4 Zeilen
sein. Tabulatoren sind nach jedem 8. Zeichen üblich, aber man
sollte sich nicht darauf verlassen.
Zeichensätze in absteigender Kompatibilität:
US-ASCII (kann jeder), ISO-8859-1 (können die meisten),
ISO-8859-15 (können recht viele), UTF-8 (können nicht alle).
* sinnvolles Subject (und Subject-Wechsel)
----------------------------------------
Das Subject (Thema) sollte aussagekräftig sein, denn daran
entscheiden die anderen, ob sie einen Artikel lesen wollen.
Artikel mit schlechtem Subject möchte niemand gern lesen.
Subject-Wechsel werden mit "neues Thema (was: altes Thema)"
markiert. Das alte Subject wird in folgenden Artikeln entfernt.
Beispiel:
Artikel 1: altes Subject
Artikel 2: Re: altes Subject
Artikel 3: neues Subject (was: altes Subject)
Artikel 4: Re: neues Subject
Erklärung:
Die Markierung mit "was:" ist ein feststehendes Schlüsselwort und
als gegeben hinzunehmen (und nicht etwa einzudeutschen), denn sie
wird von Newsreadern ausgewertet, die bei Antworten automatisch
den Teil mit "(was: ...)" entfernen.
Die Wiederholung des Subjects dient nicht der Artikel-Verkettung
(dafür gibt es References), sondern Killfiles bzw. Filtern (Score).
Hat man sich für ein altes Thema interessiert und ihm einen Score
gegeben, interessiert einen vielleicht auch der neue Thread, der
aus dem alten hervorgegangen ist. Durch die Wiederholung des
alten Subjects wird man auf den ersten Artikel des neuen Threads
aufmerksam gemacht.
Manche Newsreader entfernen "(was: ...)" nicht automatisch. Das
sollte man dann von Hand nachholen. Wenn man es vergisst, ist das
aber kein Beinbruch - dann macht's eben der nächste.
* Artikel in mehrere Gruppen (Crossposting)
-----------------------------------------
Schreiben Sie nicht den gleichen Artikel jeweils einzeln in mehrere
Gruppen, sondern verwenden Sie ein Crossposting (dabei werden mehrere
Gruppen auf einmal angegeben).
Artikel in mehreren Gruppen sind ein Zeichen dafür, dass Sie nicht
wissen, was Sie wollen. Schreiben Sie lieber nichts. Schreiben Sie
erst, wenn Sie sich genau eine Gruppe ausgesucht haben.
Crosspostings niemals über mehrere Hierarchien hinweg! Wenn sich
ein Crossposting nicht vermeiden lässt, unbedingt Followup-To setzen,
selbst wenn es nicht perfekt ist, sonst zersplittert die Diskussion.
* korrektes Zitieren
------------------
Nur die Textzeilen zitieren, auf die man sich unmittelbar bezieht.
Zitierte Zeilen werden normalerweise mit dem Zeichen ">" eingeleitet.
Zitaten aus externen Quellen wird oft das Zeichen "|" vorangestellt.
Eigenen Text schreibt man jeweils unmittelbar hinter die
jeweiligen zitierten Textzeilen, sodass sich zitierter und eigener
Text immer wieder abwechseln. Eigenen und zitierten Text
trennt man jeweils durch eine Leerzeile. Unkommentierte Zitate
werden entfernt.
* Benutzen Sie E-Mail oder schreiben einfach mal gar nichts!
----------------------------------------------------------
Nicht alles interessiert Millionen andere. Öfter Mail benutzen
oder einfach mal die Klappe halten. Einen Streit gewinnt nicht,
wer das letzte Wort hat, sondern wer rechtzeitig aufhört, um mit
endlosem Hin und Her den anderen Teilnehmern nicht länger auf die
Nerven zu gehen.
Wer inhaltlich nichts beizutragen hat, schreibt lieber gar nichts.
Wenn's trotzdem sein muss, dann Mail benutzen. Öffentliche
Belehrungen über die Netiquette oder andere Verhaltensempfehlungen
sind unerwünscht, sofern nicht ausdrücklich danach gefragt wurde.
* ungültige Adressen (Adressfälschung, Munging)
---------------------------------------------
Als Mailadresse verwendet man seine eigene oder eine definiert
ungültige gemäß RFC 2606 (Domain .invalid), beispielsweise
"invalid@invalid.invalid".
Gefälschte oder verfälschte Mailadressen sind unerwünscht.
Mailadressen müssen ohne Veränderung direkt verwendbar sein,
sofern es keine definiert ungültige ist.
* Realname
--------
Die Verwendung des echten Namens (Realname) ist üblich und gilt
wie im normalen Leben als höflich. In Gruppen mit sensiblen Themen
(wie Sexualität, Religion, Politik oder Recht) wird eine Teilnahme
ohne Angabe des echten Namens oft geduldet.
Seinen echten Namen anzugeben, hat weitreichende Konsequenzen.
Mit lesenswerten und interessanten Artikeln kann man sich einen
guten Namen machen und davon auch außerhalb des Usenets profitieren.
Herausragende Artikel werden selbst nach vielen Jahren noch gern
zitiert.
Mit schlechten Artikeln kann man sich seinen Ruf nachhaltig
ruinieren, was auch außerhalb des Usenets Folgen haben kann.
Unvorteilhafte Artikel haben die Angewohnheit, zu unpassenden
Gelegenheiten wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu gelangen.
Wenn jemand seinen echten Namen nicht verwenden möchte, sollte das
respektiert werden.
* Human Gateways (URL-Pasting)
----------------------------
Jedes Medium hat seine eigenen Inhalte. Informationen aus anderen
Medien (z.B. WWW, Zeitung, TV) sollten so dargestellt werden, dass
man keinen Zugriff auf diese Medien benötigt.
Jeder Artikel sollte für sich allein aussagekräftig genug sein und
möglichst wenige andere Quellen benötigen, um den Inhalt zu verstehen
und darauf zu antworten. Eine sinnvolle Diskussion entsteht nur,
wenn die anderen Netzteilnehmer etwas Konkretes zum Zitieren haben,
worauf sie sich in nachfolgenden Artikeln beziehen können.
* multimediale Inhalte
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Normaler Text kann universell in allen Umgebungen erstellt und
gelesen werden. Spezielle Formatierungen wie HTML oder RTF,
mehrteilige Artikel (Multipart), alternative Formate, Bilder,
Töne, ausführbare Programme oder allgemein Multimedia-Inhalte
sind daher unerwünscht.
Für binäre Daten (Binaries) gibt es separate Gruppen, die aber
nicht alle Newsserver führen. Sinnvoller ist ein Hinweis auf
Download-Möglichkeiten von FTP- oder Web-Servern.
* kommerzielle Inhalte
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Werbung ist generell unerwünscht. Auch versteckte Werbung
(beispielsweise in Header, Signature oder Footer) ist unerwünscht.
Sachlich dargestellte kommerzielle Inhalte werden geduldet,
sofern eine unabhängige Person ausdrücklich danach gefragt hat.
* gesetzliche Regelungen
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Usenet reicht über Ländergrenzen hinweg, trotzdem ist es kein
rechtsfreier Raum. Freie Meinungsäußerung ist hat ihre Grenzen,
wo sie die Rechte anderer oder gesetzliche Regelungen verletzt.
Ein respektvoller Umgang ist daher empfehlenswert.
Alle Artikel erscheinen vor einem weltweiten Millionenpublikum.
Denken Sie daran, dass auch Minderjährige mitlesen.
Das Veröffentlichen von E-Mail ist - abgesehen von seinen möglichen
rechtlichen Konsequenzen - unhöflich und sollte nicht ohne die
ausdrückliche Einwilligung des Autors geschehen.
Gefälschte oder verfälschte Mailadressen sind nicht erlaubt.
* "Du" oder "Sie"?
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Meistens duzen sich die Netzteilnehmer und reden sich mit dem
Vornamen an. Zieht jemand das Siezen oder die Anrede mit dem
Nachnamen vor, sollte das respektiert werden.
Referenzen
Netiquette für de.* aus dem Jahr 1997
RFC 1855 - Netiquette Guidelines