Path: gate.krell.zikzak.de!not-for-mail From: Helmut Waitzmann Reply-To: Helmut Waitzmann Anti-Spam-Ticket.b.qc3c Sender: de-newusers-infos@spamfence.net Subject: <2017-10-10> Hinweise fuer Google-Poster Newsgroups: de.newusers.infos,de.comm.provider.usenet Followup-To: de.comm.provider.usenet Message-ID: Supersedes: Expires: Sat, 02 Sep 2023 22:00:06 +0000 Approved: de-newusers-infos@spamfence.net MIME-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit Organization: Moderation von de.newusers.infos Archive-name: de-newusers/google-poster Posting-frequency: weekly Last-modified: 2017-10-10 URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dni/google-poster Hinweis: Der folgende Text ist bevorzugt für Leute geschrieben, die neu im Usenet sind und seit kurzem über Google posten. Er mag aber auch für erfahrene Netizen interessante Informationen enthalten. (Änderungen gegenüber der letzten Fassung: Die Punkte 15 bis 17 wurden hinzugefügt.) Lieber Google-Poster, schön, daß Du das Usenet gefunden hast. Du postest offensichlich über Google. groups.google.de oder groups.google.com ist ein Archiv, das Postings aus dem allergrößten Teil des Usenet sammelt. Vielleicht hast Du noch gar nicht gemerkt, daß Du im Usenet gelandet bist, sondern denkst, Du befindest Dich in einem Webforum. Das ist aber nur scheinbar der Fall. Es ist unter anderem daran zu merken, daß Du eine Gruppe unter de.* nicht einfach so bei Google einrichten kannst. Wie die Einrichtung funktioniert, kannst Du durch Lesen von de.admin.infos herausbekommen. Vorher solltest Du aber aufmerksam de.newusers.infos lesen. Das Posten über Google hat für Dich und die anderen Leute im Usenet ein paar Nachteile, die im folgenden aufgezählt werden: 1. Für einige Leser ist der Anteil nicht lesenswerter Postings (um es mal so auszudrücken), die über Google kommen, so groß, daß sie alle Google-Postings filtern. Das liegt auch daran, daß Google gern benutzt wird, um Werbe-Postings o.ä. zu verbreiten. Deswegen hat Google die Gesamtzahl an Postings, die pro Tag von einem Nutzer sowohl insgesamt als auch in eine einzelne Gruppe abgesendet werden können, begrenzt. Die Grenze liegt in der Größenordnung von 10 bis 20. 2. Bisher stellte Google neu moderierte Gruppen nicht sofort auf moderiert um. Im Moment ist davon aber keine Gruppe betroffen. 3. Das Sammeln der Postings erfolgt im Vergleich zu anderen Usenet-Providern relativ langsam. Antworten auf eins Deiner Postings wirst Du im Vergleich zu anderen Netizens erst einige Minuten später sehen. 4. Bei Google läßt sich die Verschlüsselungsmethode 'ROT13' nicht unmittelbar dekodieren. Mit Seiten wie läßt sich das Problem aber umgehen. 5. Google erzeugt selbst durch fehlerhaftes Dekodieren und Entfalten ursprünglich korrekt kodierter und umbrochener "Subject"-Vorspannzeilen mit Sonderzeichen scheinbare Subjectänderungen. Scheinbare Subjectänderung durch fehlerhafte Umlautkodierung bzw. fehlerhaften Zeilenumbruch im Subject (kodierte Umlaute im Subject führen intern zu besonders langen Subject-Zeilen) ist so häufig, daß es am sichersten ist, bei selbst angefangenen Threads auf Umlaute im Subject zu verzichten - das sollte man auch tun, wenn man über einen Newsreader am Usenet teilnimmt. Wenn Du IE benutzt, sollte "Ansicht > Codierung > Automatische Auswahl" immer aktiviert sein. Andernfalls kann es passieren, daß Deine Postings fehlerhaft kodiert werden. Das ist aber noch nicht alles: Sonderzeichen (also insbesondere Umlaute) werden bei Zitaten von Google u.U. nicht richtig angezeigt, selbst wenn der betreffende Artikel völlig korrekt war. 6. Wenn man mal ins Fettnäpfchen getreten ist und ein Posting rückgängig machen will, macht man dies normalerweise mit der Cancel-Funktion des Newsreaders. Bei Google geht das, wenn man einen Google Groups-Account hat. Man muß eingeloggt und für die betreffende Gruppe angemeldet sein. Dann reicht ein einfacher Klick auf den "Remove/Entfernen"-Link in den "Options/Optionen anzeigen" des eigenen Postings (gleiche Mailadresse) aus, um das Posting zu entfernen. Das Posting ist dann (nachdem man seinen Löschwunsch bestätigt hat) auch sofort weg. 7. Mittels "path preloading" erreichen eine Reihe von Artikeln Google gar nicht. Auf diese Artikel kann man nicht antworten. 8. Viele Netizens finden Postings, die als Absender nur eine E-Mail-Adresse tragen, ziemlich blöd. Nicht zuletzt stören die daraus resultierenden Einleitungszeilen wie " schrieb:" - als ob die E-Mail-Adresse irgendwas geschrieben hätte. Du kannst aber Deinen richtigen Namen als "Nickname" angeben. Einen "Nickname" kann man nur auswählen, wenn man "Mitglied" der Gruppe ist, ansonsten steht nur die E-Mail-Adresse im "From:". Einer Gruppe kann man unter /subscribe> beitreten. Unter kann zudem der Nickname für alle abonnierten Gruppen auf einmal geändert werden. 9. Früher zeigte Google Postings, die die Vorspannzeile "X-No-Archive: yes" enthielten, nur 7 Tage lang an. Danach wurden sie nicht mehr angezeigt und man konnte mithin nicht mehr auf sie antworten. Heute zeigt Google solche Postings überhaupt nicht mehr an. Die Leute, die "richtigen" Newszugang haben - siehe Empfehlung -, sehen sie dennoch. Als Google-Poster werden Dir deshalb gelegentlich Antworten auf für Dich unsichtbare Postings begegnen. Auf diese Weise fehlt Google Groups eine Reihe von Artikeln (immerhin etwa sieben Prozent aller Artikel in de.*, Stand 2003/2004, vgl.  S. 36). Statt in den Vorspann kann man "X-No-Archive: Yes" auch in die erste Zeile des Postingtextes schreiben. Das hat dieselbe Wirkung. Außerdem können Autoren ihre Artikel nachträglich entfernen lassen (vgl. 6.). Schließlich behält sich Google vor, Artikel aus rechtlichen Gründen nicht anzuzeigen. 10. Google löscht im Betreff führenden Text zwischen zwei eckigen Klammern (inklusive der Klammern). Wer mit Google auf ein Posting antworten möchte, sollte deshalb oberhalb des Artikels auf den Link "Optionen anzeigen" klicken, dann auf "Original anzeigen" und durch Anschauen der Originalansicht überprüfen, ob der Betreff durch ein sog. /tag/ gekennzeichnet ist und dann den alten Zustand der Betreffzeile manuell wiederherstellen. 11. Es gibt bei Google ein paar (sog. nicht jugendfreie) Gruppen, die nur gefunden werden, wenn man sie kennt. Ein Beispiel dafür ist de.soc.subkultur.bdsm. Unter wird die Gruppe nicht aufgeführt, aber zeigt, daß es sie gibt. 12. Bei Google ist es nicht möglich, manuell eine Signatur ("-- ") anzugeben. 13. Bei eingeschaltetem Javascript erzeugt Google Einleitungszeilen der Form "On 12 Apr., 13:55, Karl Mustermann wrote:", also eine verstümmelte Mailadresse. Wenn Google im laufenden Text etwas findet, was für eine Mailadresse gehalten werden kann, wird es ebenfalls verstümmelt. 14. Achte unbedingt auf das Datum des Artikels, auf den Du antwortest. Newsgroups dienen in erster Linie zum Erfahrungsaustausch und zum Fragen. Das heißt aber auch: Gestellte Fragen werden mit der Zeit schlecht, wenn keine Antwort kommt. Usenetserver halten Artikel aus diesem Grund nicht beliebig lang vor. Vier Wochen für eine Antwort sind schon grenzwertig. Wenn Du mit einer Antwort erst viele Jahre später angekleckert kommst, wie das etliche Googler tun, wird der Frager sie vermutlich nicht mehr lesen und auch keiner, der damals mitdiskutiert hat. Achte bitte dazu auf das sinnvolle Quoting (): Ein normaler Usenetizen liest und schreibt nicht in einem Archiv, der kann mit Deiner Anmerkung nichts anfangen, wenn Du nach einigen Jahren ohne jegliches Zitat ein Posting mit dem Inhalt "Ich habe das gleiche Problem!" in einen längst verblichenen Thread stellst. 15. Google Groups erzeugt seit geraumer Zeit keinen automatischen Zeilenumbruch mehr, so dass ohne händisches Zutun die damit geposteten Zeilen weit über 80 Zeichen lang sind. Das ist ohne nachträgliche Korrektur im Betrachter nur sehr schlecht (und eigentlich nur per umbrochenem Zitat) lesbar. Das Textformat "flowed", um trotz langer Zeilen einen automatischen Umbruch zu empfehlen, was das Problem zumindest abmildern könnte, wird von Google Groups auch nicht verwendet. 16. Google Groups erzeugt Einleitungsromane. Diese sind zwar wegen der Bandwurmzeilen (siehe voriger Abschnitt) einzeilig, werden aber beim Zitieren unter Einhaltung der 72-bis-80-Zeichen-Konvention leicht mehrzeilig. 17. Beim Antworten wird die Schreibmarke unter (statt über) das Komplettzitat gesetzt, was Fullquotes fördert (die Leute kommen so gar nicht auf die Idee, das Zitat von oben nach unten durchzugehen und es zu kürzen). Empfehlung: Damit Du das Usenet optimal nutzen kannst, solltest Du Dir also einen Newsreader installieren - den für Dich passenden findest Du mit  -, und Du mußt Dir dann einen Newsserver suchen, da es nicht möglich ist, auf Google mit einem Newsreader zuzugreifen. Die Liste von Usenet-Servern im deutschsprachigen Raum findest Du mit . Zum generellen Newslesen ist ein Webinterface grundsätzlich nur sehr bedingt geeignet, da es langsamer als ein Newsreader ist und ihm der größte Teil der Darstellungs- und Filteroptionen eines Newsreaders fehlt. Viel Spaß im Usenet! Mit Dank an Michael Dahms und für Hinweise von Gunther Schmidt, Boris 'pi' Piwinger, Michael Scheer, Thomas Hühn, Steve Tell, Stefan Ram, Patrick Schaaf, Marc Haber, Martin Theodor Ludwig, Patrick Borer, Armin Ehrbar, Swen Sauerwald, Philip Newton, Matthias Wallner, Kari Bonanza, Wolf Ivo Lademann, Thomas Rachel, Karsten Huppert, Peter Tobias, Oliver Ding, Michael Heydekamp, Andreas Kohlbach, Raimund Nisius, Bernd Gramlich, Joachim Pimiskern, Victor Kafke, Kai-Martin Knaak, Ernst Strasser, Sven Paulus, Uwe Premer, Christian Janoff, Niels Bock, Matthias Fuhrmann, Martin Schnitkemper, Michael Beiß, David Seppi, Andreas Keppler, Frank Kalder, Roman Racine, Christoph Schneegans, Thomas Lahn, Marco Schmidt, Ignatios Souvatzis, Uwe Sinha, Andreas Prilop, Martin Gerdes. Besonderer Dank an Florian Rehnisch für die grundlegende Analyse der Google-Archivliste. Hinweise auf Fehler, Verbesserungsvorschläge u.ä. werden gerne gesehen. Crossposting über de.comm.provider.usenet, de.newusers.questions, de.newusers.infos; Followup-to de.comm.provider.usenet